EU-Kommission bewilligt den Large-Scale-Pilot für die EUDI-Wallet
Meldung 14.12.2022
Das französisch-deutsch geführte Konsortium POTENTIAL hat sich erfolgreich bei der EU-Kommission für ein großangelegtes Pilotprojekt beworben, mit dem die Anwendung einer "European Digital Identity Wallet" (EUDI-Wallet) grenzüberschreitend erprobt werden soll. Die EU-Kommission hat dem von 20 Staaten gemeinsam gestellten Antrag den Zuschlag erteilt.
Der Zuschlag der EU-Kommission ermöglicht dem französisch-deutsch geführten Konsortium POTENTIAL die Erprobung von grenzüberschreitenden Anwendungsfällen zur digitalen Identifizierung und zur Bereitstellung digitalen Nachweise im Rahmen eines großangelegten europäischen Pilotprojekts (englisch: Large Scale Pilot).
Im POTENTIAL-Konsortium arbeiten Vertreterinnen und Vertreter aus 20 Staaten zusammen. Es besteht aus staatlichen Institutionen, zum Beispiel nationalen Ministerien, und privaten Unternehmen aus Frankreich, Deutschland, Österreich, Belgien, Zypern, der Tschechischen Republik, Estland, Finnland Spanien, Griechenland, Ungarn, Italien, Litauen Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Portugal, der Slowakei, Slowenien und der Ukraine.
Mit dem Large-Scale-Pilot für die European Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet) werden die Möglichkeiten einer digitalen "Brieftasche" (englisch: Wallet) plastisch dargestellt und die Funktionalitäten und deren Mehrwert anhand von diversen Anwendungsfällen demonstriert. Neben der grenzüberschreitenden Identifizierung mit einem staatlichen Ausweisdokument sollen dabei auch weitere Nachweise, wie zum Beispiel der Führerschein, zum Einsatz kommen. Geplant ist zudem das Abgeben einer qualifizierten elektronischen Signatur auf Basis der Onlineausweisfunktion.
Mit dem Large Scale Pilot möchte das Konsortium POTENTIAL eine nutzerfreundliche und sichere digitale Identität für alle Europäerinnen und Europäer zur Verfügung stellen, die auf den bestehenden nationalen Lösungen aufbaut.
Die Bundesregierung hat mit der deutschen Online-Ausweisfunktion frühzeitig neue Maßstäbe im europaweiten Wettbewerb der eID-Systeme gesetzt. Er wurde 2017 als erstes nationales Identifizierungsmittel gemäß der "Verordnung (EU) Nr. 910/2014 über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen im Binnenmarkt und zur Aufhebung der Richtlinie 1999/93/EG" (eIDAS-Verordnung) für die europaweite Identifizierung auf höchstmöglichem Vertrauensniveau bei der Nutzung von Verwaltungsleistungen zugelassen.
Derzeit wird die erste eIDAS-Verordnung überarbeitet. Die Bundesregierung möchte die deutsche, der ersten eIDAS-Verordnung entsprechende eID-Lösung gemäß den Anforderungen der zweiten eIDAS-Verordnung weiterentwickeln und zugleich die künftige EUDI-Wallet mitgestalten. Diese soll auf der deutschen eID-Lösung aufbauen, auf der erprobten Infrastruktur aufsetzen und im interministeriellen Projekt GovLabDE Digitale Identitäten integriert werden.
Informationen über die Pilotvorhaben erhalten Sie auf der Internetseite des Konsortiums POTENTIAL. Auf dem Personalausweisportal wird in Zukunft ebenfalls über den Large Scale Pilot berichtet.
Die EU-Kommission informiert auf ihrer Internetseite über die geplante europäische digitale Identität.