Wachsende Arbeitsgruppe GovLabDE Digitale Identitäten wird zum Interministeriellen Ausschuss Digitale Identitäten
Meldung 18.10.2024
Die Anforderungen der novellierten eIDAS-Verordnung und die Komplexität des Ökosystems der Digitalen Identitäten erfordern eine langfristige Fortführung der Arbeiten der 2022 gegründeten, ressortübergreifenden Arbeitsgruppe GovLabDE Digitale Identitäten. Diese Arbeiten werden im Rahmen des neuen Interministeriellen Ausschusses Digitale Identitäten (IMA DI) mit den neun beteiligten Häusern fortgesetzt.
Digitale Identitäten sind eine zentrale Voraussetzung für die Digitalisierung von Verwaltung, Justiz und Wirtschaft. Seit 2022 arbeitet die ressortübergreifende Arbeitsgruppe GovLabDE Digitale Identitäten (GovLabDE DI) an der Weiterentwicklung des Bestandssystems im Hinblick auf Anforderungen der novellierten eIDAS-Verordnung . Das Ökosystem der Digitalen Identitäten mit seinen vielfältigen Komponenten und zahlreichen Einsatzgebieten bedarf einer langfristig ausgerichteten Zusammenarbeit zwischen Ministerien und Behörden. Deshalb wird die Arbeitsgruppe, im Zuge der vergangenen Erweiterung durch weitere Bundessressorts, in einen Ausschuss umgewidmet.
Neben den bisher beteiligten Häusern – dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), dem Bundeskanzleramt (BKAmt), dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK), dem Bundesfinanzministerium (BMF) und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – wurden das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und das Bundesjustizministerium (BMJ) in das Vorhaben der nun neun beteiligten Häuser fest integriert. Die Leitung des IMA DI liegt weiterhin beim BMI.
Die Rolle des IMA DI im Rahmen der novellierten eIDAS-Verordnung
Wie zuvor das GovLabDE DI dient der IMA DI als zentraler Ort in der Verwaltung für übergreifende Entscheidungen, Beratungen und Austausch für das Schaffen von Synergien zwischen bereits bestehenden und neuen digitalen Identitätslösungen sowie deren (Nach-)Nutzung. Dabei steht die Weiterentwicklung des Ökosystems der Digitalen Identitäten u. a. im Rahmen der novellierten eIDAS-Verordnung im Mittelpunkt. Im Rahmen dessen ist die Bundesregierung beispielsweise verpflichtet EUDI-Wallets für Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationswallets für juristische Personen wie Unternehmen und andere Organisationen bis 2027 bereitzustellen.
Der Online-Ausweis wird es Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, die deutschen EUDI-Wallets zu nutzen. EUDI-Wallets sind digitale Brieftaschen (Englisch: Wallets), die Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen werden, sich sicher digital und vor Ort auszuweisen und eine Vielzahl von Nachweisen wie Führerschein, Zeugnisse und die Versichertenkarte, digital zu speichern und zu verwalten. Die Entwicklung einer prototypischen, Infrastruktur für deutsche EUDI-Wallets, die EU-weit interoperabel ist, wird durch das BMI und die Bundesagentur für Sprunginnovation (SPRIND) im dazugehörigen Architektur- & Konsultationsprozess für EUDI-Wallets verantwortet und durch den Austausch zwischen den Häusern des IMA DI ergänzt. Dadurch können Fortschritte und Abhängigkeiten im IMA DI fortlaufend bewertet werden. Zudem werden derzeit Lösungen für Organisationsidentitäten und eine Organisationswallet konzipiert sowie notwendige Anpassungen im nationalen Rechtsrahmen im Zuge der novellierten eIDAS-Verordnung identifiziert und ressortübergreifend abgestimmt.
Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit zur Stärkung des Ökosystems der Digitalen Identitäten
Bereits in der Vergangenheit hat die ressortübergreifende Arbeitsgruppe zur stetigen Weiterentwicklung und Skalierung des Ökosystems der Digitalen Identitäten beigetragen. Die Einführung neuer Anwendungsfälle für den Online-Ausweis und die daraus resultierende Steigerung der Nutzungszahlen sind Zeichen für die zunehmende Akzeptanz des Online-Ausweises bei Bürgerinnen und Bürgern. Bereits über 16,68 Mio. Transaktionen wurden im laufenden Jahr mit dem Online-Ausweis getätigt (Stand: Januar bis September 2024): Dabei handelt es sich um höhere Nutzungszahlen als im gesamten Jahr 2023 mit ca. 14 Mio. Transaktionen.
Auch die Einführung des First-Level-Supports für BundID und Online-Ausweis, die Erhöhung der eID-Serverkapazitäten, der Relaunch der AusweisApp im November 2023 und die Identifikation von Optimierungspotenzialen bei der Kostenstruktur und dem Prozess für den Erwerb von Berechtigungszertifikaten für Diensteanbieter , die den Online-Ausweis in ihre Dienstleistungen einbinden, lassen sich u. a. auf die ressortübergreifende Zusammenarbeit des GovLabDE DI zurückführen.